Hecken schneiden – So wird es gemacht

Eine Hecke dient dem Umschließen von Flächen und kommt dabei als architektonisches Gestaltungselement zum Einsatz. Sie kann Sichtschutz um eine Terrasse sein oder eine Abgrenzung des Grundstückes. Eine Hecke besteht entweder aus nur einer Gehölzart und bildet eine dichte Wand. Oder sie wird aus einer Vielfalt an Gehölzen ausgewählt und besteht im lockeren Verband. Neben dieser Funktion als Abgrenzung ist sie aber auch Lebensraum für Vögel und andere Tiere. Eine Hecke bedarf einer gewissen Pflege und mit wenigen Tipps gelingt der richtige Heckenschnitt.

Warum ist ein Heckenschnitt notwendig?

Eine Hecke erscheint besonders schön, wenn sie dicht und verzweigt gewachsen ist. Daher ist ein regelmäßiger Heckenschnitt notwendig. Die Haupttriebe werden dabei regelmäßig geschnitten. Sind Teile der Hecke vergreist, ist ein Schnitt zu empfehlen, um diese kahlen Stellen durch neue Triebe auszufüllen. Weiterhin ist es wichtig zu prüfen, ob die Basis der Hecke genügend Licht abbekommt. Ist dies nicht der Fall, sorgt ein Schnitt für eine bessere Lichtversorgung. Durch Schnittmaßnahmen wird die Heckenhöhe begrenzt. Weitere Pflegeschnitte sind notwendig, wenn die Hecke in einen Fußweg hineinragt, der immer frei sein muss. Ebenfalls muss an Straßenkreuzungen eine freie Sicht gewährleistet werden. Es gibt daher einige Punkte, die mit in die Frage hineingehören, wie ein richtiger Heckenschnitt aussieht.

Auf den richtigen Zeitpunkt kommt es an

Bei einem Heckenschnitt ist der Zeitpunkt der Durchführung nicht egal. Es gibt feste Zeitfenster, in denen die Hecke bearbeitet werden kann. An diese Zeiten sollte sich auch gehalten werden, um den besten Heckenwuchs zu gewährleisten. Im Frühjahr und im Sommer kann eine Hecke geschnitten werden. Ein Radikalschnitt ist bis Ende Februar möglich, wenn die Temperaturen nicht mehr unter minus 5° C fallen. Durch den Neuaustrieb können entstandene Löcher sehr schnell ausgeglichen werden. Eine Ausnahme bilden frühblühende Gehölze wie Forsythie, Spiere oder Gemeiner Flieder. Frühblühende Sträucher werden erst nach der Blüte geschnitten, damit die Blütenanlagen nicht weggeschnitten werden. Von März bis September gilt der Bestandsschutz. In dieser Zeit dürfen Hecken nicht radikal geschnitten werden, da sie Lebensraum für nistende Vögel und andere Tiere bieten. Sollte dennoch ein Pflegeschnitt notwendig sein, muss im Vorfeld geschaut werden, dass sich keine Tiere in der Hecke befinden. Mitte Oktober ist ein Spätschnitt möglich, wenn sich die Gehölze in der Ruhephase befinden und kein neuer Austrieb vor dem Winter stattfindet. Diese jungen Triebe würden bei kalten Temperaturen kaputt gehen.

Wie wird eine Hecke am besten geschnitten?

So zahlreich die Heckenhölzer sind, um so vielfältig sind auch die Methoden des richtigen Schnittes. Bevor es in die Besonderheiten geht, gibt es die Tipps, die für jeden Heckenschnitt grundlegend sind.

  • Eine Hecke wird immer im Trapez geschnitten. Sie ist an der Basis breiter als in der Krone. Dies ist wichtig, damit das Sonnenlicht an alle Pflanzenteile gelangt.
  • Die Neigung der Heckenwände beträgt optimal zwischen 5-10% Neigung, damit die Basis mit den Jahren nicht vergreist.
  • Bekommen nicht alle Bereiche der Hecke genügend Licht, können Stellen kahl werden oder auch absterben. Diese Löcher in einer Hecke sind schwer zu schließen.
  • Für einen geraden Schnitt der Hecke wird mit Hilfsmitteln wie Schnüren oder Holzlatten gearbeitet.
  • Immer an Tagen schneiden, wo die Sonne nicht so stark einstrahlt, damit die freigelegten Triebe nicht verbrennen.
  • Am besten erfolgt der Schnitt am späten Nachmittag. Der Pflanzensaft zieht sich in den Stamm zurück und beim Schnitt der Äste tritt nicht so viel Pflanzensaft aus.
  • Es wird empfohlen, nie mehr als 1/3 aus der Hecke herauszuschneiden.
  • Ein sicherer Schutz vor Verletzungen ist das Tragen vonHandschuhen.

Folgend wird ein Blick auf die verschiedenen Hecken geworfen und welche Besonderheiten bei ihnen beachtet werden müssen.

Laubhecken

Bei den Laubhecken ist generell ein Rückschnitt unproblematisch, da auch alte Triebe Blättertragend sind und neue Blätter ausbilden. Von Bäumen abstammende Heckenhölzer wie die Hain- oder Rotbuche und der Feldahorn werden schon im Pflanzjahr ordentlich beschnitten. Damit wird erreicht, dass sich die einzelnen Äste gut verzweigen und eine schöne Hecke ausbilden. Die Hölzer danken es mit einem starken Wachstum. In den ersten beiden Jahren können diese Hecken bis zu dreimal im Jahr geschnitten werden für ein gutes Aussehen. Bei Laubhecken wird dabei von oben nach unten geschnitten. Zwischendurch sollte immer wieder geprüft werden, ob die Optik und Form stimmig sind. Laubgehölze werden dabei um 20 bis 30 cm gekürzt.

Immergrüne Hecken

Eine Sonderstellung nehmen immergrüne Hecken aus Lorbeerkirsche oder Buchsbaum ein. Die tragen ganzjährig Blätter und beim Schnitt sollte möglichst darauf geachtet werden, die Blätter nicht zu verletzen, denn diese können einen Weg für Krankheitserreger öffnen. Deshalb sollten immergrüne Hecken nicht mit einer elektrischen Heckenschere geschnitten werden. Die Triebe werden bis in die Blattachse zurückgeschnitten. Ein Neuaustrieb entwickelt sich sehr schnell und überdeckt dann die Schnittstelle.

Nadelhecke

Eine Hecke aus Nadelhölzern wie Koniferen, Thuja oder Eiben gestalten sich ein wenig schwierig, da diese Hölzer gegenüber einem Schnitt nicht so robust sind. Hier sollte sehr vorsichtig und mit einem genauen Blick geschnitten werden, um Löcher zu vermeiden. Diese können nicht so leicht wie in einer Laubhecke ausgeglichen werden. Wird eine Nadelgehölzhecke gepflanzt, gilt ein Jahr Schnittruhe, damit die einzelnen Pflanzen gut anwachsen können. Ab dem zweiten Jahr ist ein regelmäßiger Schnitt notwendig, da diese Hecke sehr schnell in die Höhe schießen kann. Nadelgehölze werden dabei um rund 10 cm gekürzt.

Was muss ich beachten bei den Schnittwerkzeugen?

Bei der Nutzung von Schnittwerkzeugen ist es nicht nur wichtig, dass sie gut zu handhaben sind. Die Werkzeuge sollten zudem an der Hecke selbst keine unnötigen Verletzungen der Gehölze verursachen.Daher benötigen sie scharfe Klingen oder gute Sägeblätter. Die Astscheren müssen eine gute Übertragung für einen kräftigen Schnitt aufweisen. Für höhere Hecken eignen sich Teleskopheckenscheren besser als Leitern. Bei elektrischen Schnittwerkzeugen sind diese mit Akku-Betrieb einfacher handhaben als diese mit Stromkabeln. Jedes Schnittwerkzeug hat Vor- und auch Nachteile. Darüber können Sie sich auf dieser Seite sehr gut informieren.

Fazit

Für eine gut entwickelte Hecke sind nur wenige Dinge zu beachten. Sie dankt es mit kräftigem Wachstum und ist lange eine optische Bereicherung des Grundstückes. Halten Sie sich im Wesentlichen an die richtigen Schnitt-Termine, gutes Schnittwerkzeug sowie die richtige Optik. Dann ist der Heckenschnitt ganz einfach zu bewerkstelligen.


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